Der Liberalismus schaffte es im 19. Jahrhundert, die ökonomische von der politischen Sphäre zu trennen. Die Demokratie blieb auf die politische Sphäre beschränkt und auch dort mit Beschneidungen. Die ökonomische Sphäre blieb bis heute mit teilweisen Einschränkungen der Macht des Kapitals vorbehalten.
Häufig verbreitet neoliberale Propaganda, dass Reichtum privat produziert und dann durch einen sozusagen illegalen Staat mittels Steuern enteignet bzw. umverteilt wird. Wie Karl Marx feststellte, sind wir davon überzeugt: Reichtum wird gemeinschaftlich produziert und dann privat angeeignet, und zwar durch die sozialen Beziehungen der Produktion und der Eigentumsverhältnisse, die wiederum zu ihrer Aufrechterhaltung praktisch ausschließlich auf einem falschen Bewusstsein beruhen.
Sozialistische Wirtschaftspolitik hat zum Ziel, die Bedürfnisse aller Menschen zu erfüllen. Demokratie soll nicht nur auf den Staat beschränkt, sondern gerade auch auf die Wirtschaft ausgedehnt werden. Im Kern geht es darum, wer über welche Eigentumsrechte an Produktionsmitteln verfügen kann. Entscheidungen wie, Wer auf welche Art und Weise was wo und wann produziert, sollen über demokratische Institutionen kollektiv gefällt werden. Solche maßgeblichen Entscheidungen sollen nicht von der Entscheidungsmacht von individuellen Besitzer_innen von Produktionsmitteln abhängig sein.
Es ist nicht einzusehen, warum im Kapitalismus eine kleine Elite über den Großteil der Eigentumsrechte an Produktionsmittel und damit über wesentlich mehr ökonomische Macht verfügt. Der Großteil der Bevölkerung ist hingegen gezwungen, die eigene Arbeitskraft an Kapitalist_innen zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt aufbringen zu können. Während der Arbeitszeit erzeugen Arbeiter_innen in der Regel mehr, als sie in Form von Löhnen (zuzüglich aller Abgaben) erhalten: Den Mehrwert in Form von unternehmerischem Gewinn. Um im Wettbewerb zu bestehen und den Gewinn maximieren zu können, sieht sich der_die Kapitalist_in stets gezwungen, den Arbeiter_innen lediglich so viel Zeit und Lohn zuzugestehen, als diese für ihre Reproduktion benötigen, um zu überleben: Arbeiter_innen befinden sich also in einem Kreislauf aus Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit gefangen.
Aus dieser Analyse möchten wir den im Kapitalismus systemimmanenten Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit auflösen und im Sozialismus emanzipatorisch und demokratisch entscheiden, wer welche Güter auf welche Art und Weise an welchem Ort zu welcher Zeit produziert.